Meine Top 5 KI-Sachbücher 2024

Weitere praktische Anwendungsfälle, die ihr bei Bedarf direkt ausprobieren könnt, bietet “Der KI-Therapeut” von Klaus Bernhardt. Auch wenn der Titel etwas zu viel verspricht – immerhin bekommen wir durch große Sprachmodelle keinen “richtigen” Therapeuten, der Medikamente verschreiben und Behandlungen empfehlen kann – dennoch gibt Bernhardt einige sehr konkrete Beispiele aus der Gesprächstherapie, wie ihr sofort gewisse psychische Probleme mit KI angehen könnt. Dabei nimmt ein Sprachmodell die Rolle eines Gesprächspartners ein (ob das nun ein Therapeut, ein guter Freund oder euer sprechendes Haustier ist, ist erst einmal egal) und stellt Fragen. Die Beantwortung dieser Fragen kann dann dabei helfen, bei der Bewältigung bestimmter Probleme wie Ängsten, Burnout oder Depressionen erste Denk- und Handlungsanstöße zu geben. Die Resultate der KI werden dabei von Bernhardt immer validiert und kommentiert, sodass ihr schnell ein gutes Gefühl dafür bekommt, wann die KI “richtig” und sinnvoll handelt.

Der Titel dieses Buches mag auf den ersten Blick etwas seltsam wirken, aber in der englischen Übersetzung wird die Anspielung klar: “Everywhere everything all at once”. Genau wie in dem Film alles gleichzeitig passiert und plötzlich für die Protagonistin zugänglich wird, so ermöglicht auch KI viele, vielleicht noch unvorstellbare Dinge in der Zukunft. Ausgehend von sehr alltäglichen Anwendungsgebieten im Privatleben und auf der Arbeit spielen Miriam Meckel und Léa Steinacker in “Alles überall auf einmal” weitere Einsatzszenarien durch, beschreiben Risiken sowie Potentiale verschiedener KI-Anwendungen, immer aus einer gesellschaftlichen Perspektive. Dabei ist sowohl die “deutscher” Perspektive auf das gesellschaftliche Geschehen interessant, ebenso wie die spürbar häufigeren Erwähnungen von Expertinnen im Kontext Künstliche Intelligenz als in vergleichbaren Werke von männlichen Kollegen. Der Blick der beiden Autorinnen ist neutral bis positiv (nicht ganz so überbordend positiv wie Santner), an manchen Stellen allerdings auch zurecht kritisch.

Wer komplexe Themen einfach und kindgerecht erklären kann, der hat schon vieles richtig gemacht. In “Was ist eigentlich Künstliche Intelligenz?” von Angelika Zahn und Lena Hesse ist das auf jeden Fall gelungen. Ausgehend vom Alltag von Kindern wird erklärt, wo KI überall auftaucht und was es bedeutet, KI zu nutzen. Weiter hinten im Buch gibt es auch Erklärungen dazu, welche Arbeitsplätze womöglich von KI ersetzt werden, sowie die üblichen Beschreibungen der Geschichte von Künstlicher Intelligenz, was auch für etwas ältere Lesende durchaus informativ und unterhaltsam ist. Das Beste ist: Das Buch kann bei der Bundeszentrale für politische Bildung für nur 1,50€ bestellt werden (ohne Versandkosten).